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Rekordaufträge bei Rational

Landberg am Lech, 3. November 2021 - Im dritten Quartal 2021 erzielte Rational ein Auftragsplus von fast 70 Prozent gegenüber 2020 und von knapp 40 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019. Nach neun Monaten betrug der Anstieg der Auftragseingänge etwas mehr als 50 Prozent gegenüber 2020, im Vergleich zu 2019 lagen die eingegangenen Aufträge rund 17 Prozent höher.

“Zu dieser sehr guten Entwicklung konnten alle Regionen beitragen. Insbesondere Asien und der deutschsprachige Raum waren mit Wachstumsraten von über 20 Prozent gegenüber 2019 sehr erfolgreich”, erklärt der Vorstandsvorsitzende Dr. Peter Stadelmann.

207 Mio. Euro Umsatzerlöse im dritten Quartal 2021 - 23 Prozent Wachstum gegenüber Vorjahr. Aufgrund der aktuell schwierigen Versorgungslage mit Komponenten war Rational nicht in der Lage, den hohen Auftragsbestand zu bedienen. Trotz dieser Einschränkungen hat das Unternehmen mit Umsatzerlösen in Höhe von 206,9 Mio. Euro im dritten Quartal 2021 den Umsatz des dritten Quartals 2019 (2019: 213,2 Mio. Euro) nahezu erreicht. Im Vergleich zum coronabedingt noch reduzierten Umsatzniveau des Vorjahresquartals erreichte Rational eine Umsatzsteigerung von 23 Prozent (Vj. 168,2 Mio. Euro).

Nach neun Monaten resultierte daraus eine Umsatzsteigerung in Höhe von 26 Prozent auf 586,3 Mio. Euro. Die regionalen Wachstumsraten im Vergleich zum Krisenjahr 2020 reichten von rund 20 Prozent in Europa bis zu rund 30 Prozent in Asien. Nach neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres reduzierten die Wechselkursänderungen das Umsatzwachstum um rund einen Prozentpunkt.

Im Mai 2020 bzw. im Juni 2020 hatte Rational mit dem iCombi und dem iVario jeweils neue Gerätegenerationen eingeführt, die inzwischen neue Standards am Markt gesetzt haben. Ihre Wettbewerbsvorteile sind ein wesentlicher Grund für den erfreulichen Auftragseingang. In der Produktgruppe iCombi lag der Umsatz in den ersten neun Monaten 2021 um 25 Prozent über Vorjahr bei 526,3 Mio. Euro (Vj. 421,3 Mio. Euro). In der Produktgruppe iVario stiegen die Umsatzerlöse sogar um 34 Prozent auf 60,0 Mio. Euro (Vj. 44,9 Mio. Euro).

Die Umsatzkosten stiegen in den ersten neun Monaten leicht unterproportional zu den Umsatzerlösen um rund 23 Prozent auf 258,1 Mio. Euro (Vj. 209,2 Mio. Euro). Aufgrund dessen verbesserte sich die Rohertragsmarge in diesem Zeitraum 2021 auf 56,0 Prozent (Vj. 55,1 Prozent). Im aktuellen Jahr profitierte der Produktionsprozess von einer stark verbesserten Produktivität rund ein Jahr nach dem Produktionsstart der neuen Gerätegeneration.

Die teilweise signifikant steigenden Rohstoff- und Komponentenkosten schlugen sich im dritten Quartal erstmals in den Herstellkosten nieder, die folglich leicht überproportional zu den Umsatzerlösen anstiegen. Deshalb lag die Rohertragsmarge in diesem Zeitraum um einen halben Prozentpunkt, währungsneutral um rund einen Prozentpunkt unter dem Vorjahreszeitraum. Gegenüber dem zweiten Quartal 2021 ergab sich daraus resultierend ein Rückgang von etwas über einem Prozentpunkt.

Nach neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres lag das EBIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern) bei 134,1 Mio. Euro und damit rund doppelt so hoch wie im Vergleichszeitraum 2020 (Vj. 64,4 Mio. Euro). Die EBIT-Marge erreichte 22,9 Prozent (Vj. 13,8 Prozent).

Die diesjährige EBIT-Marge der ersten neun Monate profitierte von der positiven Umsatzentwicklung in Verbindung mit einem nach wie vor reduzierten Kostenniveau. Während die Umsatzerlöse um 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr stiegen, lagen die operativen Kosten nur 7 Prozent über dem Vorjahresniveau. In Summe bezifferten sich die operativen Kosten nach neun Monaten 2021 auf 197,6 Mio. Euro (Vj. 184,9 Mio. Euro). Ein Grund hierfür ist, dass Vertriebsveranstaltungen wie beispielsweise Messen aber auch Geschäftsreisen aufgrund der Kontakt- und Reisebeschränkungen nach wie vor nur begrenzt möglich waren.

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres lag der operative Cashflow bei 145,1 Mio. Euro (Vj. 45,7 Mio. Euro). Dieser deutliche Anstieg resultierte größtenteils aus dem höheren Vorsteuerergebnis. Ein weiterer wesentlicher Effekt resultierte aus den Veränderungen der Rückstellungspositionen. Im letzten Jahr wurden aufgrund des signifikant reduzierten Geschäftsvolumens insbesondere Steuerrückstellungen sowie Rückstellungen für variable Vergütungen und Händlerboni reduziert. Im Jahr 2021 wurden als Folge der guten Umsatz- und Ergebnisentwicklung für viele dieser Positionen Rückstellungen teilweise deutlich aufgebaut.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit enthält die Investitionen in das Sachanlage- und immaterielle Vermögen. Diese betrugen in den ersten neun Monaten 2021 16,4 Mio. Euro (Vj. 21,9 Mio. Euro). Wesentlich hierfür sind Investitionen in den im Frühjahr diesen Jahres abgeschlossenen Bau des neuen Logistikzentrums, in den im Frühjahr begonnenen Ausbau des Standortes in Wittenheim und in die Modernisierung des Maschinenparks am Standort Landsberg am Lech.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von -62,4 Mio. Euro reflektiert im Wesentlichen die Dividendenzahlung (-54,6 Mio. Euro), Tilgung von Bankdarlehen (-1,2 Mio. Euro) sowie die Rückzahlung und Auszahlungen im Rahmen von Leasingverbindlichkeiten gemäß IFRS 16 (-6,4 Mio. Euro).

Als sozial verantwortungsvolles Unternehmen hatte Rational den Mitarbeiterbestand in der Krise nur minimal angepasst. Entsprechend der sich verbessernden Marktaussichten ist seit dem zweiten Quartal die Anzahl der Mitarbeiter erstmals seit Beginn der Coronakrise wieder angestiegen. Ende September 2021 beschäftigte die Rational-Gruppe 2.216 Mitarbeiter weltweit. Davon waren 1.257 in Deutschland beschäftigt.

Vor dem Hintergrund der erfreulichen Erholung der Großküchenmärkte, der Aufhebung der coronabedingten Restriktionen in immer mehr Ländern und vor allem der hohen Zufriedenheit der Kunden geht der Vorstand der Rational AG davon aus, dass sich der aktuell positive Trend mittelfristig fortsetzen wird.

Das anstehende vierte Quartal ist laut dem Unternehmen weiterhin von Unsicherheit über die weltweiten Lieferengpässen und Logistikeinschränkungen geprägt. “Dieses Risiko haben wir bereits mit der Prognose vom Juli beschrieben. In den vergangenen Wochen haben sich diese Schwierigkeiten teilweise deutlich verschärft”, beschreibt Finanzvorstand Jörg Walter die aktuelle Situation. Da sich die Entwicklungen täglich ändern, sind die kurzfristigen Folgen laut Rational schwer zu prognostizieren.

Rational sieht sich aktuell aufgrund der eingeleiteten Gegenmaßnahmen gut gewappnet, um die Herausforderungen zu lösen. Im optimistischeren Prognoseszenario rechnet der Vorstand mit einem Umsatzwachstum von 15 bis 20 Prozent und eine EBIT-Marge von rund 20 Prozent.

Peter Stadelmann erklärt: “Falls sich die bereits angespannte Lage durch weitere Engpässe in der Materialbeschaffung, längeren Verzögerungen oder Unterbrechungen der Lieferketten weiter verschärft, erwarten wir eine entsprechend negative Auswirkung auf Umsatz und Ergebnis. In diesem Fall wird der Umsatz im hoch einstelligen Bereich wachsen und die EBIT-Marge könnte leicht unterhalb der prognostizierten 20 Prozent liegen.”